Fett & Zucker

Unser Gehirn liebt Fett

 

Das letzte Mal habe ich über die verdrängende Wirkung von Zucker bezogen auf Mineralstoffe berichtet. Heute bekommt das Fett sein Fett ab! Fett und Zucker  eine fatale Kombination –  die beiden Hauptgegner für alle, die sich gesund ernähren oder auf die Figur achten wollen. Beide zu vermeiden ist nicht nur schwierig, sondern auch schädlich.

shutterstock_1040363998Ja, Sie haben richtig gelesen. Beides brauchen wir, um zu leben. Zucker ist Energie, Fett ebenso. Wir gewinnen diese Energielieferanten nicht immer aus den richtigen Ressourcen und übertreiben oft in der Mengenzufuhr.
Unsere Steuerzentrale des Körpers, in der sämtliche Informationen zusammenlaufen  ist das  Gehirn. Es ist 24 Stunden aktiv und verbraucht etwa 20 % unserer täglichen Gesamtenergie, also etwa ein Fünftel von dem, was wir essen, trinken und einatmen. Es besteht zu 60 % aus Gehirnfett und zu 40% aus Eiweiß.

Um reibungslos arbeiten zu können, braucht es Sauerstoff, Wasser, Fett, Eiweiß und die richtigen Nährstoffe. Außerdem noch Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen  und Zink sowie Folsäure, Kalzium, Vitamin-D und B-Vitamine.

 

shutterstock_1630978018Fettlösliche Vitamine brauchen Fett.

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie sie z.B. in Kaltwasserfischen vorkommen (an Schwermetallbelastung denken!), sind auch ein wichtiger Bestandteil für die Durchlässigkeit und Stabilität der Zellmembranen. Verzichtet man total auf Fett, verliert man wichtige gesundheitsfördernde Vorteile, und deshalb sollten gesunde Fette einen fixen Platz in der Ernährung haben.

Die fettlöslichen Vitamine (A, D, E, K), u.a. enthalten in Milch, Kohl, Kakao, Nüssen, Zwiebel, Eiern usw., können nur mit gleichzeitiger Zufuhr von Fett über die Nahrung aufgenommen werden.

 

Cholesterin und Omega-3

Das Gehirn benötigt ganz spezifische Fette. Rund 25 % davon bestehen aus Cholesterin, das für viele kognitive Funktionen, für das Gedächtnis und die Lernfähigkeit, unentbehrlich ist. Ungesättigte Fettsäuren können den Cholesterinspiegel (LDL) senken, lindern Entzündungen und fördern die Herzgesundheit. Sie machen länger satt, reduzieren den Heißhunger, was wiederum das Abnehmen unterstützt.

Schwangere sollten nicht nur an ihre Figur „danach“ denken. Reduzierte Energieaufnahme schadet nachweislich dem Ungeborenen, da eine gute Versorgung mit hochwertigen Vitalstoffen und speziellen Fettsäuren die kindliche Gehirnentwicklung fördert und die Fähigkeit von Talent und Intelligenz angelegt.

Da das Gehirn zum größten Teil aus Fett besteht, sind die ungesättigten Fettsäuren essenziell, um den Fettstoffwechsel regulieren zu können. Allerdings sind nicht alle Fette gleich. Auch die guten Fette haben eine Menge Kalorien. Sind die Zuckerspeicher voll, wandelt die Leber den überschüssigen Zucker in Fett um.

shutterstock_131916308Schon in meinem Buch habe ich über das sogenannte „Hungerhirn“ der Kinder in der Dritten Welt geschrieben, die durch Mangel- und Unterernährung kognitive Entwicklungsstörungen erleiden und einen unterdurchschnittlichen IQ aufweisen.

Wichtig ist genauso die Tatsache, dass die essentielle Linolsäure, also eine lebenswichtige Fettsäure, in pflanzlichen Ölen und Schweineschmalz enthalten ist. Als Kinder bekamen wir ab und zu Schmalzbrot und ein Glas warme Mich vorm Schlafengehen. Unsere Mutter hat uns schon damals – natürlich unbewusst – ausgewogen ernährt.

Sie pflegte auch oft zu sagen: „Bub, iss eine Hand voll Nüsse! Gehirnfutter bringt Gehirnschmalz.“

Ihr Dr. Gruber

PS: Abhängig von Material, Luftfeuchtigkeit und Temperatur können Viren Stunden bis Tage infektiös bleiben. Also, Händewaschen nicht vergessen.