Kupfer, ein „Workaholic“ unter den Vitalstoffen
Allerdings leider oft zu wenig beachtet
Kupfer ist ein Metalloprotein – also ein Eiweißmolekül, das ein oder mehrere Metalle enthält. Durch diese spezielle Konstellation fungiert Kupfer als Katalysator, der die Funktion von Enzymen in vielen Organen des menschlichen Körpers überwacht. Bei einem zu niedrigen Kupferspiegel werden lebenswichtige Prozesse beeinträchtigt, die zu allererst durch unspezifische Beschwerden auffallen.
Als Co-Faktor ist Kupfer für den Eisen-Transport und die -Verwertung von großer Wichtigkeit. Eine gestörte Blutbildung führt in der Folge zu einer Anämie sowie zu einer verminderten Sauerstoffversorgung.
Es hat noch viele andere Funktionen. Z.B. wird Energie aus den Makronahrungsstoffen Kohlenhydrate, Fette und Eiweiß gewonnen.
Ein aktueller Fall einer Patientin brachte mich auf die Idee, das Spurenelement Kupfer detaillierter zu beschreiben.
Frau B. berichtete über Müdigkeit, objektiven Leistungsabfall, Blässe und einen offensichtlich unbekannten negativen Einfluss auf die Haut und Bindegewebe. Zeitweise sei ihre Psyche ungewohnt labil. Nicht mehr so stabil, wie sie es von früher gewohnt war.
Obwohl die genannten Beschwerden meist nicht sofort zu einer Diagnose führen, sind mir – als Orthomolekularmediziner mit über 30 Jahren Erfahrung – diese Symptome bei Kupfermangel bestens bekannt.
Die sichtbare Blässe und vorzeitige Erschlaffung von Haut und Bindegewebe ist dadurch erklärbar, da Kupfer den Aufbau von Kollagen und Elastin beeinflusst und die Funktion von Muskel, Sehnen und Bindegewebe aufrecht erhält.
Für eine gesund aussehende Haut ist Kupfer auch an der Beteiligung von Melatonin (Pigmentierung der Hautfarbe) notwendig. Darum enthalten bestimmte Hautpflegemittel manchmal auch Metalloproteine. Ein vorzeitiges Ergrauen und Haarverlust ist mehr oder weniger rasch zu bemerken.
Bei Eisen- und Kupfermangel, wie der Befund der Haar-Mineralanalyse von Frau B. zeigte, ist eine Ergänzung mit Kombination von Kupfer und Eisen in einer magensaftresistente Tablette, je nach Notwendigkeit, geeignet.
Nicht zu vergessen, dass es bei Patienten mit Eisen- und/oder Kupfermangel oft zu Konzentrationsstörungen und depressiven Verstimmungen kommen kann. Kupfer unterstützt daher die Psyche und führt zu einer deutlichen Besserung im Alltagsgeschehen.
Eines der wichtigsten Aufgaben von Kupfer, wie oben erklärt, ist die Verantwortung für ein gesundes Immunsystem, um dadurch eine bessere Widerstandsfähigkeit gegen Infektionen durch die Stärkung der körpereigenen Abwehr zu gewährleisten.
Ein langjähriger Kupfermangel führt zur Knochenentkalkung (Osteoporose), da Kupfer für die Stabilität der Knochen mitverantwortlich ist.
Bedenken Sie diese Vielfältigkeit dieses „Workaholics“, wenn Sie auch nur einige der oben beschriebenen Beschwerden bei sich bemerken.
Ihr Dr. Wolfgang Gruber