Unspezifische Symptome

Unspezifische Symptome führen oft in die Irre

Schilddrüse – die lebenswichtige  Hormondrüse

 

 

Eine 45-jährige Frau kommt in meine Sprechstunde und klagt über Müdigkeit, ständiges Frösteln, Herzrhythmusstörungen sowie depressive Verstimmung. Weiters weist sie auf ihre trockene Haut und Haarausfall hin.

Zugegeben, diese Beschwerden sind für einen Arzt nicht gerade ein leichtes Spiel, da viele Gründe dahinterstecken können: beispielsweise Stoffwechselstörungen, Herz, Niere, Darm, Mineralstoffmangel, Blutbildveränderungen, Störungen der weiblichen Hormonproduktion, Ernährungsfehler und vieles andere mehr.

Also begebe ich mich auf die Suche nach Hinweisen einer Organfunktionsstörung, finde vorerst allerdings keinen erkennbaren Hinweis.

Auch die Schilddrüse könnte diese Beschwerden verursachen. Als wichtiger Hormonproduzent bildet sie aus Jod die Hormone T3 und T4, die wie eine Initialzündung für unseren Stoffwechsel wirken. Mit diesen Hormonen werden die Durchblutung des Gehirns, Körpertemperatur, Wasserhaushalt und Herzschlag gesteuert.

eisen_boxEin einfacher Labortest im Blut – das sogenannte TSH (Thyreoidea-Stimulierendes Hormon) und die Schilddrüsenhormone T3 (Tijodthyronin), T4 (Thyroxin) führen sofort zur Lösung. Es liegt eine Schulddrüsenunterfunktion vor, denn das TSH ist zu hoch, T3 und T4 zu nieder.

Bei einem solchen Befund steckt oftmals eine Immunerkrankung dahinter, die eine chronische Schilddrüsenentzündung verursacht. Im Fall dieser Patientin kann ich eine Hashimoto-Erkrankung diagnostizieren, die angegebenen Beschwerden passen genau. Die Verordnung eines Schilddrüsenhormons führen bald zu einer Besserung. Dieses Hormon muss jedoch lebenslang eingenommen werden, da es sonst wieder zu den gleichen Symptomen kommt. Weiters ist Eisen für die Produktion von T3 und T4 ebenso wichtig. Selen hat eine stimulierende Wirkung bei Schilddrüsenunterfunktion. Neben vielen anderen Faktoren ist Selen bei der Umwandlung des Schilddrüsenhormons Thyroxin in das stärker wirksame Trijodthyronin beteiligt.

Bei Jod-Mangel produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone. Durch die Jod-Unterversorgung beginnt die Schilddrüse zu wachsen. Der Körper versucht den Mangel durch Zunahme des Schilddrüsengewebes auszugleichen und es kommt zur Kropfbildung (Struma).

Im Gegensatz zu der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) zeigt sich die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) durch raschen Herzschlag, Schlafstörungen, innerer Unruhe, Durchfall und Zittern.

Eine Überproduktion von Schilddrüsenhormonen führt zu Morbus Basedow. Hierbei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der sich aus bisher ungeklärten Gründen verschiedene Antikörper gegen die Schilddrüse bilden. Daher ist es wichtig, auch die Jodeinnahme (jodiertes Salz) zu überprüfen.

Aber Selen ist auch bei vielen anderen Problemen nützlich. ZB: bei der Erhaltung der psychisch mentalen Gesundheit, Schutz vor oxidativen Stress, also die Reparatur und Entgiftungsfunktion der Zellen. Die zusätzliche Einnahme des Spurenelements Zink zur Unterstützung von Immunsystem, Haar und Haut empfehle ich der Patientin ebenfalls.

Ich wünsche Ihnen Gesundheit für 2024!

Ihr Dr. Gruber