Nahrungsergänzungen sind sinnlos-3

Teil 3

“Nahrungsergänzungen sind sinnlos!”

Wer sagt denn sowas? Ziemlich gewagt und schlicht unwahr!

 

 

Wie angekündigt, untersuchte ich den Gehalt von Nährstoffen in Lebensmitteln des täglichen Gebrauchs. Die einen im Supermarkt, die anderen beim Greißler ums Eck gekauft.

Vollkornbrot, Reis, Kartoffeln, Salat der Saison, Bananen, Spinat, Extrawurst. Das Ergebnis war für mich nicht verwunderlich: Im Vergleich schwankte die Konzentration der Nährstoffe in den Lebensmitteln von 5% bis 30%. Ähnlich einer schon vor Jahren durchgeführten Messung mit einer pharmazeutischen Firma, die Ernährungsminerale nach meinen Rezepturen hergestellt hat.

Vor Jahrzehnten führten wir auch eine Ernährungsstudie im Auftrag der Wirtschaftskammer an österreichischen Probanden, mit einem eigens dafür kreierten Heft durch, in das jeder die Nahrungszufuhr des Tages (über den Zeitraum von 3 Monaten) eintragen musste. Lebensmittelart und -menge, Hersteller, Tageszeit der Einnahme, usw. So wollten wir annähernd den Nährstoffgehalt jeden Einzelnen feststellen. Man riss uns dieses Heft förmlich aus der Hand. Auch hier hat mich das Ergebnis überrascht. Es hat sich ein Nord-Südgefälle an Inhaltstoffen der Lebensmittel gezeigt. Leider wurden die Daten aus Ermangelung an Mitarbeitern nie ausgewertet.

Ein sehr erfolgreicher und berühmter Radprofi, der schon damals alles daran setze, sich gesund und sportspezifisch zu ernähren, hat mich dann auf die Messung der Vitalstoffe im Haar aufmerksam gemacht. So bin ich zu der wertvollen Untersuchungsmethode gekommen und errichtete später mein eigenes Labor.

Erst kürzlich hat eine große Tageszeitung einen Artikel veröffentlicht, dass Lebensmittel bis zu 40% (z.B. Äpfel) weniger Vitalstoffe enthalten als Jahre zuvor und deshalb Nahrungsergänzungen (NEM) zusätzlich einzunehmen, nicht verkehrt wäre.

Im Jahresverlauf können solche Schwankung bereits einen beträchtlichen Mangel an Vitalstoffen im Blut zeigen. Dazu gibt es mittlerweile sehr viele Studien, die aber aus Unkenntnis leider kaum veröffentlicht werden.

Eine Abhilfe schaffen hier standardisierte NEM in Form von Tabletten, Kapseln oder Pulverform. Da weiß man zumindest die sichere Dosierung, nämlich wie viele Prozente eines Vitalstoffes täglich eingenommen werden. Sinnvollerweise sollten solche Produkte mindestens 30% bis 40% an “elementaren” Vitalstoffen des Tagesbedarfs enthalten.

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Der individuelle Bedarf und die Aufnahmefähigkeit sind von großer Wichtigkeit, um die Tagesbedarfsmenge für den Einzelnen anzugeben.

Dazu sind oben genannte Einflussfaktoren (siehe Teil 1 und Teil 2) sowohl eines subjektiv gesunden, als auch eines kranken Menschen festzustellen. Sind dabei ärztliche Befundungen notwendig, ist es dringend ratsam, einen Arzt mit langjähriger Erfahrung mit der Orthomolekularmedizin (OM) zu kontaktieren. Orthomolekulare Therapie und Nahrungsergänzung gehört in die Hände von Experten! Die OM widmet sich den leeren Speichern und der Therapie mit Mikronährstoffen und ist mittlerweile eine schulmedizinisch fundierte, mit Studien belegte Therapieform und von der österreichischen Ärztekammer anerkannt.

Nicht umsonst proklamiert die Schulmedizin, dass etwa 70% der Erkrankungen durch falsche und unzureichende Ernährung entstehen und aus verschiedenen Gründen ein Mangel an Vitalstoffen erworben wird. Alleine in Österreich gibt es 400.000 Menschen über 80 Jahre, die durch deren Multimorbidität die Ordinationen der Ärzte, Ambulanzen bzw. Stationen der Spitäler füllen.

Leberwerte, Cholesterin, Blutzucker usw. alle diese Werte sind wichtig, aber mindestens genauso wichtig sind Analysewerte von Magnesium, Selen, Chrom, Zink, etc.  die die erstgenannten Parameter beeinflussen. Viele Symptome, Beschwerden und Gesundheitsschäden entstehen durch leere Mikronährstoffspeicher oder toxische Belastung.

Die oben erwähnte Tageszeitung hat ebenso über den Tod eines Jungen geschrieben, der aus einem selbst auferlegten „Gesundheitswahn“ seiner Eltern nur mit Obst und rohem Gemüse ernährt wurde. Er ist schlichtweg verhungert!

Mir wird immer wieder berichtet (oft von besorgten Großeltern), dass Mütter ihren Kleinkindern keine Milch verabreichen. Woher sollen diese armen Würmer Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen, die Vitamine D, K und A, das für die Haut und Immunabwehr so wichtige Zink und noch viele weitere wichtige Inhaltstoffe, die die Milch liefert, bekommen? So könnte nämlich  schon beim Kleinkind der Grundstein für spätere Probleme gelegt werden. Hauterkrankungen, Allergien und Knochenentkalkung treten meist erst nach Jahren auf. Es gibt auch Mütter, die den schönen Busen durch Stillen nicht verlieren wollen. Dafür habe ich als Arzt, dessen Aufgabe es ist, Leben und Gesundheit zu erhalten, kein Verständnis.

Mutter Natur ist nicht dumm und weiß genau, warum Säugetiere ihre Jungen mit Milch säugen.

Aber auch der Rest unserer Bevölkerung leidet mehr oder weniger, vorübergehend oder über einen längeren Zeitraum, an einem Mangel an Mineralstoffen und Spurenelementen. Diese Tatsache sollte einer breiten, sachlichen und fachkundigen Diskussion in der Öffentlichkeit zugeführt werden!

Jeder Ernährungsratschlag, ein Regulativ nur über Fett, Eiweiß und Kohlehydrate – abseits der Implementierung der Kenntnisse von lebenserhaltenden Spurenelementen, Mineralstoffen und Vitaminen, inklusive umfassender diagnostischer Maßnahmen und einer ganzheitlichen Betrachtungsweise – da ist der Wunsch einer gesunden Ernährung nur der Vater des Gedanken.

stock-photo-concept-diet-healthy-food-with-muesli-honey-kiwi-and-cereals-581654332Viele Frauen, die meine Ordination wegen allmählicher Gewichtszunahme ab dem 40. bzw. 45. Lebensjahr aufsuchen, beobachten eine Gewichtszunahme aufgrund veränderten Ernährungsgewohnheiten. Ein Grund ist oft der Beginn eines  altersabhängigen Hormonhaushaltes, der individuell sehr verschiedene Auswirkungen auf den Stoffwechsel hat. Meist vermindert sich der Bewegungsumfang, die Fettspeicher wachsen und in der Folge rücken zahlreiche, teils obskure Diäten in den Focus. Anstatt Bewegung oder Sport zu steigern, werden häufig eher wichtige Nahrungsmittel vom Speiseplan gestrichen.

Da wird alles versucht und probiert was das Zeug hält. Langfristig kommt es dadurch immer auch zu Mangelerscheinungen an Vitalstoffen, die oft zu massiven Nebenwirkungen führen. Eine Freundin meiner Frau, bei der wir zum 60. Geburtstag eingeladen waren, gibt zu, dass sie alle diese Diäten probiert hat, aber keine wirklich den gewünschten Effekt brachte. Sie hat an Übelkeit, Konzentrationsproblemen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen gelitten und Probleme mit den Zähnen und Gelenken bekommen. Nun feiert sie ihren Geburtstag mit 112 kg, kaum bewegungsfähig, mit Prädiabetes und Ödemen in den Beinen. Stoffwechselentgleisung – Metabolisches Syndrom! Wie sich in der durchgeführten Vitalstoff-Analyse zeigt, hat sie teilweise große Mangelerscheinungen fast aller wichtigen Mineralstoffe.

Warum erzähle ich Ihnen diesen einen, aber keineswegs seltenen Fall? Laut Statistik probieren ab dem 40. Lebensjahr fast alle Frauen irgendeine Diät und entwickeln so Mangelerscheinungen. Sie halten die gestellten Aufgaben meistens nie länger als 4 Wochen durch, um danach die nächste ungesunde „Quälerei“ zu starten. Bereits Jugendliche frönen einem Diätwahn.

Essen weglassen heißt, dem Körper lebenserhaltende Vitalstoffe entziehen!

Wohlbefinden, der Energiehaushalt und Gesundheit sind eng mit der Ernährung verbunden. Eine individuelle Ernährungsberatung sollte fast immer einen Part von Nahrungsergänzungsmittel enthalten. Denken sie bitte stets daran.

Vielleicht ist es mir zum Teil gelungen, Ihnen klar zu machen, dass sich der trendige Ausdruck „ausgewogene Ernährung“ oft hinter einer oberflächlichen Thematik versteckt, wie z.B. einer Diät oder einer medialen Strömung. Aber nicht nur die Auswahl, sondern auch der Umgang mit Lebensmitteln ist von großer Wichtigkeit.

Wer sagt denn sowas? Ich!
Ihr Dr. Wolfgang Gruber